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Deutsche Universitäten führend bei europäischen Patentanmeldungen

Studie: Hochschulen melden mehr Patente an – TU München ragt heraus

Man hört ja in letzter Zeit nicht so oft etwas Schmeichelhaftes über den Innovationsstandort Deutschland. Hier kommt nun eine gute Neuigkeit: Die deutschen Hochschulen sind in Europa führend bei den Patentanmeldungen. Fast jedes vierte akademische Patent kommt von einer hiesigen Uni!

Das ergab eine externer Link Studie, die vom Europäischen Patentamt (EPA) mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) durchgeführt wurde. Die erfinderischste Hochschule ist demnach die Technische Universität München (TUM) – keine akademische Institution hat zwischen 2000 und 2020 für mehr Patentanmeldungen beim EPA gesorgt. Auf den Plätzen zwei und drei der deutschen Unis folgen die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Freie Universität Berlin.

Beim Deutschen Patent- und Markenamt sieht es übrigens etwas anders aus: Hier hat von den heimischen Hochschulen die Technische Universität Dresden 2023 die meisten Patente angemeldet, gefolgt von der RWTH Aachen und Erlangen-Nürnberg.

Zehn Prozent aller europäischen Patente kommen von Hochschulen

Laut der Studie von EPA und Fraunhofer (dem ersten Langzeit-Mapping von Patenten, die ihren Ursprung in europäischen Hochschulen haben), hat die Zahl der akademischen Patentanmeldungen in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich zugenommen und macht heute 10,2 % aller Patente aus, die von europäischen Anmeldern beim EPA eingereicht werden.

Deutsche Hochschulen haben wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Sie sind der Ursprung von 24,1 % aller akademischen Patente in Europa, die zwischen 2000 und 2020 angemeldet wurden (insgesamt 25.822 europäische Patente, so das EPA). Damit ist Deutschland Spitzenreiter in Europa bei der Zahl akademischer Patente. Im Länder-Ranking folgen Frankreich, das Vereinigte Königreich und Italien.

Neben der TU München ist ein kleiner Zirkel renommierter europäischer Universitäten für den Löwenanteil (annähernd die Hälfte!) der akademischen Patentanmeldungen verantwortlich, nämlich die Université Grenoble Alpes, die Oxford University, die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, die Universität Kopenhagen und das Polytechnikum Mailand. Sie sind alle auf naturwissenschaftliche Bereiche spezialisiert und werden von speziellen Einrichtungen für den Wissenstransfer unterstützt.

Patente stärken Ansehen und Wert der Universitäten

Rund sechs Prozent aller europäischen Patentanmeldungen aus Deutschland entstammen der Hochschulforschung, so die Studie. 190 deutsche Universitäten standen zumindest bei einer Patentanmeldung beim EPA am Ursprung. Universitäten können ihren Einfluss stärken, indem sie Patente über Lizenzierungen, Kooperationen oder Ausgründungen verwerten. Damit steigern sie sowohl deren Marktwert als auch ihre gesellschaftliche Bedeutung.

Die Studie stützt sich auf Daten zu 1.200 europäischen Universitäten, die zwischen den Jahren 2000 und 2020 Patentanmeldungen beim EPA generiert haben, und berücksichtigt dabei auch indirekte Patentanmeldungen. Diese werden zwar nicht von den Universitäten eingereicht, benennen in der Anmeldung jedoch Forschende von europäischen Universitäten als Erfinderinnen und Erfinder. Im europaweiten Top-25-Ranking der indirekten Anmeldungen befinden sich 12 deutsche Unternehmen und Organisationen, die meist auch zu den wichtigsten Anmeldern beim DPMA gehören, darunter die Fraunhofer Gesellschaft sowie Firmen wie Siemens, Bosch, Evonik und Knorr Bremse.

Bilder: iStock.com/zapp2photo, iStock.com/sanjeri

Stand: 27.11.2024